Nochmal ein Artikel zum Thema Heizungen von heute, Habeck greift anscheinend, ähnlich wie schon beim AKW Ausstieg, auf genau für ihn passende oder passend gemachte Daten zurück.
Die Heiz-Wende soll kommen!
Ein wichtiges Argument ist laut Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne): Wenn die Menschen ihre Öl- und Gas-Heizungen austauschen, sparen sie auf Dauer Geld.
Doch stimmt das wirklich? BILD hat einige Daten hinterfragt, die das Wirtschaftsministerium als gegeben ansieht.
Grünen-Lobby errechnet niedrige Kosten für Wärmepumpen
Im Gesetzentwurf heißt es: „Da absehbar mit einer deutlichen Kostenreduktion für Wärmepumpen zu rechnen ist, werden ab dem Jahr 2029 für den Erfüllungsaufwand um 30 % geringere Investitionskosten für den Wärmepumpenanteil der Investitionskosten angenommen.“
Brisant: Das Ministerium beruft sich dabei auf eine Studie, die die Klima-Lobby-Organisation „Agora Energiewende“ in Auftrag gegeben hat. Die wiederum wurde von Habecks Chef-Berater und Staatssekretär Patrick Graichen (51) aufgebaut.
Doch an diesen Zahlen gibt es Zweifel. Kai Warnecke, Präsident des Eigentümer-Verbandes Haus & Grund, zu BILD: „Angesichts einer gesetzlich angeheizten Nachfrage ist nicht ersichtlich, wieso dies eintreten soll und vor allem wieso die Personalkosten, die den großen Teil ausmachen, sinken sollten.“
Strom wird knapper und begehrter
Ebenfalls brisant: Laut Gesetzentwurf spart man in einem unsanierten Altbau pro Jahr 2200 Euro, wenn man mit Strom statt Gas oder Öl heizt.
Gerke Gersema, Geschäftsführer von Deutschlands größtem Heizungsbauer Thermondo, zweifelt an sinkenden Strompreisen: „Damit würden wir nicht zu unseren Kunden gehen.“
Es sei nicht fair, mit solchen Ankündigungen Wärmepumpen zu verkaufen: „Anfangs sind die Innovationen immer richtig teuer. Da kann es richtig knirschen. Dann braucht es einen Impuls – am besten politisch –, um das System hochzufahren“, sagte Gersema zu BILD.
Richtig sei aber, dass Gas und allgemein fossile Energieträger teurer würden.
Ersparnis wird erst nach 18 Jahren spürbar
Laut Gesetzentwurf müssen von den Bürgern jährlich 9,1 Milliarden Euro mehr für die Heiz-Wende gezahlt werden – dafür werden elf Milliarden Euro eingespart.
Aber: Diese Einsparungen zeigen sich laut Bundeswirtschaftsministerium „nicht im Jahr 1 des Einbaus, sondern erst über die Betriebsdauer von 18 Jahren“.
Sprich: In den ersten Jahren kann es richtig teuer werden! Warnecke zu BILD: „Ich bin fassungslos, wie praxisfern die Regierung arbeitet. Mit Politik für den Bürger hat das nichts mehr zu tun.“
„Trickserei. Augenwischerei. Schönrechnerei“, kritisiert Mittelstandsunion-Chefin Gitta Connemann (58, CDU) in BILD. Und das in einem Gesetzentwurf, auf den Millionen Deutsche seit Monaten warten.
Wirtschaftsexperte Jens Spahn (42, CDU) zu BILD: „Neun Milliarden Euro ist richtig viel Geld – und das ist nur die schöngerechnete Zahl der Ampel. In Wahrheit wird es noch viel teurer. So kommen in den nächsten Jahren enorme Kosten auf Millionen Hausbesitzer zu. Und die Ampel lässt sie nach dem Stand der Dinge damit alleine.“