St0ckf15h hat geschrieben: 9. Feb 2024, 11:31
Kann gut sein, dass man auf die Entscheidung drängt - von den USA wird dieses Jahr nur noch kommen, was schon zugesagt wurde, und wenn Trump das Rennen macht in Zukunft gar nichts mehr.
Evtl. fühlt man sich grade noch ausreichend stark, um mit vorhandenen Mitteln den Feind entweder zu schlagen, oder zumindest so weit zu schwächen, dass dieser Zugeständnisse machen muss.
Ist wie gesagt ein sehr riskantes Spiel, möglicherweise aber auch die letzte verbleibende Option, welche realistisch verbleibt bevor man sich wird unterwerfen müssen.
https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... 7.1.B_test
Fand ich ganz interessant. Ein paar Ausschnitte:
„Die Botschaft dieser Ernennung lautet: Die Front muss halten, um jeden Preis. Syrskyj ist ein treuer Befehlsempfänger.“ Dies habe sich, so Reisner im Gespräch mit WELT, schon im Frühjahr 2023 bei der Schlacht um Bachmut gezeigt. Die ostukrainische Stadt hatte Russland nach Monaten blutiger Kämpfe und hohen Verlusten auf beiden Seiten im Mai 2023 erobert.
Tatsächlich gab es damals innerhalb der ukrainischen Führung lange einen Zwist, ob man die Stadt hält oder aufgibt. Syrskyj, 58, bisheriger Kommandeur der Landstreitkräfte, hatte die Entscheidung Selenskyjs befürwortet, die ukrainischen Truppen auch in der Spätphase des Kampfes nicht zurückzuziehen. Die Argumentation war, dass Russland in Relation deutlich mehr Soldaten in dem Häuserkampf verliere als die Ukraine.
Militäranalyst Gustav Gressel erklärt im Gespräch mit WELT, dass Saluschnyj anderer Meinung war. „Im Gegensatz dazu hat Saluschnyj klargemacht, dass er die hohen Verluste der ukrainischen Kräfte aufgrund der Kessellage von Bachmut vermeiden möchte. Er bevorzugte ein Zurücknehmen der Front auf gut zu verteidigende Hügelstellungen hinter Bachmut in der Hoffnung, dass dies Kräfte sparen würde.“
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Letztlich habe sich Saluschnyj dem politischen Druck beugen müssen. Retrospektiv sei das lange Festhalten an der Stadt falsch gewesen. Dies deckt sich mit der Einschätzung von anderen Analysten und auch von westlichen Nachrichtendiensten.
Der neue Armeechef Syrskyj hatte sich vor allem durch den sogenannten Charkiw-Blitz im Herbst 2022 einen Namen gemacht. Damals gelang es ukrainischen Truppen, schwach besetzte russische Stellungen im Nordosten des Landes zu überrennen und große Gebiete zurückzuerobern. Laut manchen Analysten hat Syrskyj in diesem Krieg mehrfach bewiesen, dass er trotz mangelnder Ausrüstung mithilfe kleiner, mobiler Einheiten Erfolge erzielen kann.
In Teilen der Armee wird er jedoch für sein militärisches Vorgehen gefürchtet. Nicht nur aufgrund der Schlacht um Bachmut hat er den Ruf, wenig Rücksicht auf das Leben von Soldaten zu nehmen. Ukrainische Soldaten, mit denen sich WELT unmittelbar nach Syrskyjs Ernennung per Chat ausgetauscht hat, zeigten gemischte Reaktionen. Ein Artilleriekommandeur schrieb, der Austausch sei „keine schlechte Idee, weil wir einen Wandel brauchen“. Ein Infanterist äußerte sich spöttisch: „Na toll, jetzt haben wir einen russischen General.
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