Changbeer hat geschrieben: 21. Sep 2023, 17:13
Eine Erhöhung des Mindestlohn führt in etlichen Fällen dazu, dass
a) Jobs generell wegfallen, weil sie jetzt schon an der Grenze zum sich lohnen sind
und
b) Arbeit vermehrt durch Kapital ersetzt wird - Sprich der Menschen durch Maschinen ersetzt werden. Das geht vor allem im Niedriglohnsektor verhältnismäßig gut.
Beispiel gefällig? Mutter einer Freundin war in Ost-Deutschland in einer Buchbinderei oder irgendsowas angestellt. Hatte dort 4,XX euro Stundenlohn als Teilzeitjob. War für die Frau ok, sie hatte das gelernt, kann nix andres und die Region gibt auch nix andres her. Nach Einführung des Mindestlohns fiel der Job weg, weil es sich einfach nicht mehr gerechnet hat. Ergo ist die gute seit etlichen Jahren zu 100% in Hartz IV (jetzt Bürgergeld) ohne Aussicht, dass sich das jemals ändern wird.
es gibt preisobergrenzen
wenn man den mindestlohn zu weit anhebt funktioniert der preismechanismus nicht mehr und das kann zu domino effekten führen
daher waren die experten der mindestlohn kommission auch gegen die starke anhebung
ich sehe das btw auch in meiner stadt und den städten im umkreis, bei 1-3% marge (marktüblich in der gastro) ist der mindestlohn nicht drin und die machen dann halt zu (bzw müssen)
ist echt traurig aber das umlegen der kosten auf die verbraucher geht halt nicht wenn die nicht mitspielen
und wenn alles teurer wird verzichtet man halt auf den kaffee, oder bestellt keine getränke mehr zum essen etc...
an sich braucht man einen mindestlohn im kapitalismus da dieser sonst immer bestrebt ist lohkosten richtung 0€ zu minimieren aber den sollte man nur vorsichtig erhöhen (und erstmal beobachten was passiert) und auch das lohnabstandsgebot berücksichtigen bzw wieder einführen