St0ckf15h hat geschrieben: 26. Jun 2023, 13:42
clayz hat geschrieben: 26. Jun 2023, 13:40
Die Frage, ob man sich es "leisten" kann, dass einer nicht arbeiten geht, hängt aber bei vielen
Leuten eher am Anspruchsdenken als daran, dass man die Grundbedürfnisse nicht mehr decken kann.
Damit meine ich jetzt nicht Leute mit geringem Einkommen, die sonst wirklich die Miete oder das Essen nicht mehr zahlen können,
sondern eher Mittel/gehobene Mittelschichz. Viele Leute sind einfach teilweise so krass in ihrem gehobenen Lebensstil gefangen,
dass sie gar verstehen können, dass ein Großteil der Ausgaben nicht überlebenswichtig ist
Da gebe ich dir auch recht.
Denke die wenigsten, welche vor 40 Jahren ein EFH gebaut haben, waren damals auch 3-4 mal pro Jahr im Urlaub, jeder hatte sein eigenes Auto oder man ging mehrmals die Woche ins Restaurant
Lässt sich aber alles auch nicht 1:1 miteinander vergleichen
Bspw. ist es heute viel günstiger in den Urlaub zu fliegen als vor 40 Jahren
Ich komme aus einer Ferienregion, die ihre Goldenen Zeiten in den 50er - 80er Jahren hatte - da hatte jeder noch so kleine Ort teilweise sogar mehrere Hotels/Gasthöfe/Pensionen, von denen aber mittlerweile die meisten leer stehen, bzw. eigentlich sich nur noch die Upper Class Hotels halten konnten, die vor ~20 Jahren angefangen haben massiv im Bereich Wellness und Outdooraktivitäten zu investieren.
Die günstigen Hotels und Pensionen können sich da einfach kaum mehr halten, da bei denen ein Zimmer genau so teuer ist, wie wenn man für 20% mehr Geld auch 2 Wochen Club-Urlaub auf Malle oder in Thailand macht - schlicht und einfach weil die Kosten in Deutschland allgemein mittlerweile extrem gestiegen sind.
Und wenn man die Möglichkeit hat für das gleiche Geld entweder 2 Wochen Wandern im Schwarzwald oder Saufen auf Malle zu machen, gehen die meisten halt nach Malle - und der ganze Trend mit weltoffen und Wandern in Nepal etc. tut da sein übriges.
Gleiches beim Essen gehen, es ist mittlerweile eigentlich kaum mehr möglich für unter 30 Euro pro Person gescheit essen gehen zu können - und ich rede hier nicht von Sterneküche, sondern von einem normalen gutbürgerlichen Restaurant, wo man ein gescheites Schnitzel mit Pommes und 2 Bier für 25 Euro bekommt.
Ist halt alles immer in Relation zu sehen, aber viele Leute müssen heute halt viel mehr Geld ausgeben um etwas zu bekommen was auf den gleichen Niveau wie vor 30 Jahren war.
Rauchen ist ja das gleiche, wer da mittlerweile 1 Schachtel am Tag raucht (und das machen eine ganze Menge) ist mal schnell bei 250 - 300 Euro im Monat für etwas, was dir eigentlich kaum Vorteile, dafür aber eine ganze Menge Nachteile bringt.
Höherer Anspruch + Gestiegene Kosten machen da einfach viel aus.