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Just Frankfurtthings
Die Videosequenz zeigt eine Frau in der Ecke eines Hauseingangs im Frankfurter Bahnhofsviertel. Vor ihr steht ein Mann, mit dem Rücken zur Kamera gedreht. Er küsst ihren Hals, Sekunden später drückt er ihren Kopf in Richtung seines Schritts. Als er sich für eine kurze Zeit aus dem Sichtfeld der Überwachungskamera entfernt und die Frau zuckend und scheinbar benommen am Boden liegen bleibt, wird klar, dass etwas nicht stimmt. Wie sehr, zeigt sich dann: als der Mann wiederkommt und die wehrlose Frau vergewaltigt. Wie eine Zeugin später aussagt, lässt er erst von seinem Opfer ab, als sie vom Balkon gegenüber ruft, er solle die Frau in Ruhe lassen, und die Polizei verständigt. Beim Eintreffen der Beamten sitzt er nur wenige Meter neben der Frau.
Der Angeklagte sagt: „Ich bin ein guter Mensch. Was passiert ist, war nicht in meiner Hand.“ Schuld seien Drogen, vor allem das Crack, das er genommen habe. An die Tat könne er sich nicht erinnern. Mit dem Konsum angefangen habe er kurz nach seiner Flucht aus Syrien im Jahr 2015. In einer Geflüchtetenunterkunft in Leipzig habe ihm ein anderer Bewohner Crystal Meth angeboten mit dem Versprechen, er könne dadurch seine Probleme vergessen. Da er in Syrien den Militärdienst verweigert habe, sei er zwei Jahre lang in Haft gekommen, dort habe man ihn mehrfach gefoltert. Um die dadurch entstandenen Erinnerungen und Ängste loszuwerden, habe er angefangen, Drogen zu nehmen.