Lifters Lounge

Hiermit möchte ich eine Diskussion über JP anregen.

Was haltet ihr von seinen psychologischen und/oder seinen philosophischen Thesen?

Ich stehe ihm eher kritisch gegenüber. Seine Ansichten zu Gender-Themen teile ich allerdings größtenteils.

Bin ziemlich begeistert von seinen Vorträgen und wie er Leute, die ihm böse Absichten unterstellen, argumentativ auseinander nimmt.
Sein Buch 12 Rules for Life fand ich ganz gut, allerdings nichts weltbewegendes.
Was siehst du bei ihm eher kritisch?

Aus fachlicher Sicht habe ich mit ihm das Problem, dass er zu einfache Antworten auf zu komplizierte Fragen hat und aus menschlicher Sicht, dass er ständig hervorhebt, wie wichtig ihm Ehrlichkeit als Charaktereigenschaft ist. Ich finde ihn auch zu emotional und habe das Gefühl, dass er öfters überzieht.

Ein ganz Großer und notwendig in dieser verdammten Zeit! Das wichtigste was ich von ihm gelernt habe ist "clean your room before criticizing the world" (oder so). Man soll sein zu Hause&Leben in den Griff kriegen bevor man alles andere besser weiß und über alles klugscheißt und eine Meinung hat.

Könntest du bitte ausführen, was genau du mit 'verdammter' Zeit meinst?

Hebenichts hat geschrieben: 11. Mär 2023, 11:37 Aus fachlicher Sicht habe ich mit ihm das Problem, dass er zu einfache Antworten auf zu komplizierte Fragen hat und aus menschlicher Sicht, dass er ständig hervorhebt, wie wichtig ihm Ehrlichkeit als Charaktereigenschaft ist. Ich finde ihn auch zu emotional und habe das Gefühl, dass er öfters überzieht.

Da ich von Psychologie keine Ahnung habe, kann ich das fachliche nicht beurteilen. Allerdings gefällt mir eigentlich gerader dieser Ansatz, nicht alles zu kompliziert zu sehen, sondern einfache Lösungen für Probleme darzustellen.
Was stört dich an der Ehrlichkeit?
Finde ihn auch manchmal etwas weinerlich, da er seine Punkte aber gut rüberbringt kann ich darüber hinwegsehen

Hebenichts hat geschrieben: 11. Mär 2023, 12:03 Könntest du bitte ausführen, was genau du mit 'verdammter' Zeit meinst?

Viel zu viel junge Menschen wandern orientierungslos durchs Leben ohne wirklichen Lehrer/Vater, weil dieser entweder keine Zeit hat, zu viel arbeitet, keine Lust, etc. Die einfachen jedoch wichtigen Werte, die er in seinem Buch erläutert, sind einige von den Punkten, die man Kindern beibringen sollte um auf die Zukunft besser vorbereitet zu sein.

Außerdem noch andere Punkte, auf die ich jedoch nicht eingehen werde:
-) Abkehr von traditionellen Werten
-) Abkehr von Leistngsgesellschaft
-) Medienpropaganda
-) Geburtenrückgänge

Danke.

Den Punkt mit der Abkehr der Leistungsgesellschaft sehe ich wie du. Das könnte aktuell in einigen Bereichen wirklich in eine falsche Richtung laufen, bzw. korrekturbedürftig sein.

Seine Hinweise zur Kindeserziehung finde ich - in vielen Teilen - nicht vorbildhaft und seiner krassen Fixierung auf die Vaterrolle und deren Wichtigkeit, kann ich auch nicht folgen.

Gebe ihm aber dahingehend Recht, dass ein fehlender Vater wohl in den meisten Fällen nicht so ohne weiteres ersetzt werden kann.

Er ist mir unter dem Strich einfach zu sehr auf dem "früher war alles besser Film."

tolle gedankengänge hat er

Das Buch fand ich zwar nicht gut, aber er ist eben genau der Gegenpol, den es gehen die Wokeness Bewegung in den USA gerade braucht.

Er hatte selbst große psychische Probleme und eine starke Abhängigkeit, deshalb würde ich auf sein "vor der eigenen Türe kehren" nicht viel geben.

Mir gefällt aber sein Ansatz bzgl der oben angesprochen Leistungsgesellschaft und dass man einfach mehr Zeit in die Familie investieren sollte.

Bester Mann.

clayz hat geschrieben: 11. Mär 2023, 19:20 Das Buch fand ich zwar nicht gut, aber er ist eben genau der Gegenpol, den es gehen die Wokeness Bewegung in den USA gerade braucht.

Er hatte selbst große psychische Probleme und eine starke Abhängigkeit, deshalb würde ich auf sein "vor der eigenen Türe kehren" nicht viel geben.

Mir gefällt aber sein Ansatz bzgl der oben angesprochen Leistungsgesellschaft und dass man einfach mehr Zeit in die Familie investieren sollte.

Ja genau, er steuert gut gegen und hat daher seine Berechtigung.

Finde aber auch seine Religionsmetaphern weird.

Paxton hat geschrieben: 11. Mär 2023, 19:39Bester Mann.

+1

JP ist mir einfach zu weinerlich. Auch werden seine "Thesen" oder seine Aussagen immer hochgejazzt.. ich meine:"Clean your own Room before you criticizing the World"...

Habe da auch einen: "Was du nicht willst was man dir tut, dass füg auch keinem anderen zu."

Ich kann seine Kritik an die woke Gesellschaft zwar Nachvollziehen, aber konnte bei ihm nie etwas mitnehmen...

Aber, dass er an einen Abend mehr weint, als eine durchschnittliche KiGa-Gruppe in der Woche, war doch nicht immer so?

Mir scheint, er will manchmal unbedingt scheinbare Paradoxien verkörpern. So verknüpft er hat seine konventionelle Werteeinstellung von vor 700.000 Jahren mit der Emotionalität der Woke-Bewegung.