Und zu guter Letzt Köln
https://www.24rhein.de/koeln/polizei-st ... verbrechen in Köln: Staatsanwalt beobachtet „Häufung von Messerangriffen“
Erstellt: 23.06.2023, 08:07 Uhr
Von: Johanna Werning
Schüsse und Messerangriffe auf offener Straße: Zuletzt sorgten Berichte über Gewaltverbrechen in Köln für Verunsicherung. Wie ist es tatsächlich um die Sicherheit bestellt?
Köln – Ein mutmaßlicher Rocker-Mord in Köln-Mülheim, Schüsse auf einer Party in der Halle Tor 2 und immer wieder Messer-Angriffe in der Stadt: Berichte dieser Art sorgen bei vielen Kölnerinnen und Kölnern für Verunsicherung. Nur ein Gefühl – oder gibt es wirklich mehr Gewaltverbrechen?
Schüsse auf offener Straße und Messer-Angriffe in Köln: Diese Vorfälle gab es zuletzt
Ein Polizeiauto fährt am Rheinufer in Köln Streife.
Ob die Zahl an Gewaltverbrechen in Köln aufs Jahr gesehen zugenommen hat, ist noch unklar. (Symbolbild) © Federico Gambarini/dpa
18. Juni 2023: Schüsse auf einer Party in Köln-Vogelsang – ein Streit eskalierte. Drei Männer wurden verletzt. Die Hintergründe sind noch unklar.
16. Juni 2023: Raubüberfall auf einen Taxifahrer in Köln-Ostheim – Unbekannte sollen einen Taxifahrer nach der Fahrt mit einem Messer bedroht und das Portemonnaie gefordert haben.
9. Juni 2023: Ein Obdachloser wurde in Köln-Mülheim mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Der Täter soll gerade einmal 15-Jahre alt sein
28. Mai 2023: Ein Streit zwischen Jugendlichen eskaliert. Der 16-Jährige schlägt mit einer Glasflasche auf das Opfer ein.
27. Mai 2023: Schüsse auf offener Straße in Köln-Mülheim – ein Mann wird getötet, eine Frau schwer verletzt. Die Ermittlungen führen ins Rockermilieu.
16. Mai 2023: Ein Streit zwischen Jugendlichen eskaliert – bei dem Messer-Angriff wurden ein 17-Jähriger und ein 18-Jähriger teilweise schwer verletzt.
Redaktionshinweis: Auswahl
„Häufung von Messer-Angriffen“ in Köln – doch genaue Zahlen gibt es nicht
24RHEIN von Ippen.Digital hat bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft nach konkreten Zahlen und einer Einschätzung der Lage gefragt.
Das Problem: In Köln werden sowohl Vorfälle mit Schusswaffen als auch sogenannte Messer-Angriffe unter „gefährliche Körperverletzungen“ gewertet. Eine genaue Differenzierung der Zahlen gibt es nicht, erklärt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Die Kriminalitätsstatistik, die auch gefährliche Körperverletzungen zählt, unterscheidet bei solchen Vorfällen nicht, ob es sich um Schusswaffen, um Messer oder andere „gefährliche Werkzeuge“ handelt, erklärt Bremer.
Aber es gebe Tendenzen: „Es gibt aktuell schon eine Häufung von Messer-Angriffen. Bei Schusswaffen kann ich das aktuell nicht sagen“, so Bremer.[
Kölner Kriminalstatistik für 2023 steht noch aus
Bis es jedoch genaue Zahlen gibt, dauert es noch. Die Kriminalitätsstatistik, die alle gefährlichen Körperverletzungen in Köln aufzeigt, wird jährlich erhoben. Das heißt, Informationen darüber, ob und inwieweit es 2023 tatsächlich einen Anstieg gab, werden erst im Frühjahr 2024 von der Polizei veröffentlicht.
Die aktuell beobachtete Häufung von Messer-Angriffen kann durchaus auch nur kurzfristig sein, in den nächsten Wochen und Monaten kann die Lage durchaus wieder ruhiger werden, betont Bremer. Bedeutet: Auch wenn es aktuell „eine Häufung von Messer-Angriffen“ gibt, könnte es auf Jahr gesehen anders aussehen. Das betont auch die Polizei Köln. Eine verlässliche Aussage dazu sei somit noch nicht möglich.
„Zahlen, die nachdenklich machen“: Gefährliche Körperverletzungen in Köln schon 2022 angestiegen
Klar ist indes: Bereits 2022 sind die Körperverletzungen in Köln massiv angestiegen. Während es im Jahr 2021 noch 11.962 Körperverletzungen gab, waren es 2022 15.320 Fälle, von denen die Polizei weiß. Das entspricht einem Plus von rund 28 Prozent. Auch wenn die Zahl der Straftaten 2021 aufgrund der Corona-Situation gegenüber den Vorjahren gesunken war, lasse sich ein gefährlicher Trend erkenne, so die Polizei damals. Es seien „Zahlen, die nachdenklich machen“.
Ob sich der Trend tatsächlich auch 2023 zeigt oder die Fälle von Körperverletzungen in Köln wieder sinken, zeigt sich in der Kriminalitätsstatistik 2023, die im Frühjahr 2024 von der Polizei veröffentlicht wird.
Ich denke mal das reicht.