Ebiator hat geschrieben: 7. Feb 2024, 13:20
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Habe selbst am Anfang lange nicht gut trainiert und nicht auf die Ernährung geachtet, weshalb ich nach fast 10 Jahren Training nochmal einen Sprung gemacht habe. Aber selbst in dem Fall habe ich trotzdem noch in den ersten zwei Trainingsjahren an reiner Masse mehr aufgebaut als später.
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(etwas längerer Text , aber habe gerade Zeit)
Ich hatte zwischendurch mal ca. 7 Jahre nicht trainiert bzw. überhaupt keinen Sport gemacht.
Das ist auch so eine Sache die man bedenken muss und die heute im Gegensatz zu "früher" in der Breite anders ist :
Mittlerweile gibt es durch das Internet einen totalen Überfluss an Informationen , natürlich auch sehr viel Unsinn etc. , aber gewisse Basics bzw. ein gewisses Grundwissen bis zu einen Gewissen Grad sind mittlerweile bei vielen Trainingsanfängern vorhanden : also man kann sich schon bevor man das erste mal ins Studio geht sehr gut über gewisse Dinge informieren , Trainingspläne besorgen , Videos ansehen etc. , ohne das man irgendeinen Cent dafür ausgibt.
Als ich 1998 angefangen habe , wurde uns von der dortigen Studiobesitzerin erzählt , man sollte/müsse bei allen Übungen 12 Wiederholungen machen wenn man "auf Masse trainieren will" (Zitat: "irgendwann wenn ihr mal länger trainiert reichen dann auch 10") ,
die Schultern haben wir nach ca. einem halben Jahr das erste mal direkt trainiert (wir wussten davon vorher nichts , nur halt Brust- , Rücken- , Arm- und Beintag) und dann volle Kanne an einem separaten Tag: Seitheben Maschine , Aufr. Rudern SZ-Stange , KH-reverse-Butterflys Flachbank , KH-Frontheben.
Brust ausschliesslich mit Kurzhanteln und zwar hintereinander flach-,schräg- und negativ in einer Einheit (und dann noch Butterfly-Maschine)...Es gab sogar eine Maschine für die Unterarme die ich regelmässig benutz habe.
Bei den Gewichten habe ich mich kaum gesteigert , da ich so auf die 12 Wiederholungen fixiert war die man auf jeden Fall bei jeder Übung mit mehreren Sätzen schaffen "musste"....es gab in dem Studio eine einzeln Bank mit Langhantel , aber da haben wir uns gar nicht erst ran getraut.
Jede Muskelgruppe gezielt auch nur an einem Tag die Woche und Cardio einfach mal so immer sporadisch (natürlich mindestens 20 Minuten , "dann verbrennt man erst Fett").
Das gute war halt trotz allem das wir bis auf das Beintraining (wo wir nur mit Maschinen trainiert haben) von Anfang an überwiegend mit freien Gewichten/Körpergewicht trainiert haben.
Ich bin damals morgens kurz vor 7 Uhr aufgestanden und mit nüchternen Magen dirket zur Arbeit und dann erst um 9 Uhr die erste Mahlzeit (immer Tupperdose mit gekochten Reis , Erbsen und dann hartgekochtes Ei/Thunfisch....war natürlich eine Qual ohne Mikrowelle).
Auf die Idee morgens schnell erstmal einen Eiweisshake nach dem Aufstehen zu nehmen , darauf bin ich damals überhaupt nicht gekommen...für uns war immer wichtig in den 1-2 Stunden nach dem Training die Hauptmahlzeit zu essen....nach jeder Trainingseinheit habe ich mir immer ein kühles Malzbier an der Theke geholt.
Eiweisspulver haben wir im Studio gekauft , silberner Beutel mit lediglich einem Aufkleber der entsprechenden Geschmacksrichtung drauf (ich weiss bis heute nicht was das für ein Protein war).
In dem Studio lagen zwar Flex und Sportrevue etc. aus , aber da haben wir uns nur die Bilder angesehen.
Ansonsten noch jedes Wochenende Alkohol auch schon Freitags Abends nach dem Beintraining , Fastfood etc.
Wenn man uns damals gesagt hätte man müsste sich kurz vom Training vollfressen oder man müsste 10 Minuten Pause zwischen jedem Satz machen , hätten wir das wahrscheinlich auch geglaubt und umgesetzt.
Ach ja : der monatliche Mitgliedsbeitrag war ca. 11% von meinem monatlichen Netto-Azubigehalt , Normalpreis war dreistellig (!) pro Monat + entsprechende einmalige Anmeldegebühr, was zu DMark-Zeiten richtig Asche war (allerdings waren die allgemeinen Lebenskosten damals zu DMark-Zeiten deutlich billiger als später)....dafür hatte das Studio dann Samstags immerhin von 9-12 Uhr geöffnet , in der Woche Mittagspause , Sonntags eh immer geschlossen und natürlich "Top-Beratung" inkl.

.....Publikum war allerdings sehr angenehm und komplett ausgewogen gemischt (wohl auch dem Preis geschuldet) : vom "Dianabol-Bodybuilder" bis zur "Oma" .
Im Gegensatz zu 70 DMark kann man sich heute für 60-70 Euro monatlich in 3 Studios gleichzeitig anmelden , rund um die Uhr trainieren und vom Equipment her alles abdecken.
Worauf ich hinaus möchte , gerade auf die Debatte "Natty or not" :
Lasst jetzt einen von uns die jetzt schon länger trainieren nochmal 17-18 Jahre alt sein (mit dem entsprechenden Hormonspiegel bzw. Regenerationsfähigkeit), mit dem Wissen und der persönlichen Erfahrung was wir heute haben oder schon vor 10 Jahren hatten , Ernährung noch nicht mal 100% sauber etc. , primär für den Sport leben...dann kann man sich ungefähr ausrechnen was noch alles im naturalen Bereich möglich ist , auch mit einer durchschnittlichen Veranlagung.
Hinzu kommt auch noch das heutzutage viel mehr Leute ins Fitness-Studio gehen als z.B. vor 25 Jahren , entsprechend ist die Chance auch grösser das Leute mit einer entsprechenden Veranlagung entdeckt werden.
Gerade wenn ich sehe wie sich die Muskulatur bei mir in den letzten Jahren nochmal verbessert hat würde ich alles dafür geben nochmal die Zeit zurück drehen zu können (im Bilder-Bereich habe ich ja vor einiger Zeit ein paar Bilder hochgeladen mit der Entwicklung der letzten ca. 15-16 Jahre wo ich 7 Jahre zuvor überhaupt nicht trainiert habe , aus den 90ern habe ich leider keine entsprechenden Bilder , #Nokia5110).
Noch zu dem Artikel :
Freue mich schon auf den dritten Teil , interessant finde ich auch das Thema das man "Stoffer" angeblich daran erkennt das sie einen dicken/ausgepräten Nacken haben , das war komischerweise schon vor 25 Jahren so ein Mythos
: bei mir z.B. war der Nacken schon immer ziemlich gut ausgeprägt bzw. gut veranlagt (aufr. Rudern mit SZ-Stange und enger Griff war mit meine Lieblingsübung und auf der Baustelle immer permanent als Azubi Sachen schleppen mit beiden Armen) ,
ist aber m.M.n. ähnlich wie mit Unteramen und Waden: entweder hat man sie oder nicht (sind ja selbst bei Profis oft die Sorgendkinder).