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Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:07
von Maxim
Sonnigesgemüt hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:06
Maxim hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:05 Aber es gibt Leute, die nervös werden wenn sie ihre komplette Altersvorsorge auf einem "Konto" in einer App sehen. Ich kenne auch einige, die denken dass sie dann bei einem Börsencrash verloren sind, weil plötzlich alles weg ist.
Was ist nach jedem Crash passiert? Immer das gleiche. Darum ist es auch so albern in Gold oder so zu gehen.

"Die Rente ist sicher"
Absolut. Man kann das "Risiko" ja auch abfangen, in dem man halt immer für ne gewisse Zeit genügend Cash hält und nicht gezwungen ist, zum Zeitpunkt X Kohle aus dem Depot zu holen.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:12
von clayz
Du kannst bei 30 Jahren + mit einem breit gestreuten ETF am Aktienmarkt so wenig falsch machen bzw. machst zwangsläufig so viel Plus,
dass du selbst solche Spielereien machen kannst, wie dir eine Wohnung fürs Alter kaufen oder mal eben 150k abziehen, um für die schwierigen Jahre eine Pflege-Einrichtung zu bezahlen.

Dass ständig investiert sein/nie umschichten/keine wilden Strategiewechsel übersteigt die Gefahr eines schlechten Standes der Börse so extrem, dass Punkt 2 relativ gesehen irrelevant wird.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:16
von Sonnigesgemüt
Wir hatten doch erst vor paar Tagen diesen Artikel dazu.
Gibt ja auch genug Studien die Belegen dass stumpfes ETF investieren langfristig mind. genauso gut oder sogar noch besser performt als Profis, die 1-2% Ausreißer bestätigen nur die Regel.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:17
von Certa
Mir machen Einzeltitel Spaß, Rendite ist bei mir tatsächlich nicht der Hauptfokus

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:18
von Lauch
clayz hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:04 Man muss auch mal ganz deutlich sagen, dass es ETFS noch nicht lange genug gibt, als dass es schon so viele Rentner geben könnte,
die ihre ETF Positionen auflösen müssen, nachdem sie 40 Jahre eingezahlt haben.

Google sagt, dass es ETFs seit 2000 in Europa gibt. Es kann also gar niemanden geben, der schon wie einige hier seit Start der Karriere in ETFs einzahlen
und damit dann ihre Rente aufbessern/ersetzen wollen.

Zudem gibt/gab es bei vorherigen Generationen wesentlich bessere Renten. Da hat das Thema private Altersvorsorge nicht annähernd so gebrannt wie jetzt bei uns.
Es gibt jetzt schon mehr als genug Leute, die von Fondserträgen leben. Da sieht man alles außer Thesaurierer, die verkauft werden. Das sind so gut wie immer Income-Vehikel. Das meinte ich. Wenn du 3 Millionen in einem ETF hasts, bist du halt nicht so locker "oh, da stehen gerade -300.000€ im Depot, naja, verkaufe ich mal meine Anteile". Da bekommen die Leute lieber ihr Cash auf ihr Konto und gut.

Sonnigesgemüt hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:16 Wir hatten doch erst vor paar Tagen diesen Artikel dazu.
Gibt ja auch genug Studien die Belegen dass stumpfes ETF investieren langfristig mind. genauso gut oder sogar noch besser performt als Profis, die 1-2% Ausreißer bestätigen nur die Regel.
Was ist für dich stumpf ETF investieren? Clayz mit einem einzigen MSCI World? Oder gehöre ich mit einer zweistelligen Anzahl an ETFs auch dazu?

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:20
von Knolle
Lauch hat geschrieben: 2. Feb 2024, 09:32 Man darf ja auch nicht verkaufen, dass man als Aktionär ein Eigentümer des Unternehmens ist, auf Hauptversammlungen gehen kann und mitreden darf, was die Zukunft des Unternehmens angeht. Natürlich nicht relevant wenn man 0,00001% der Anteile hat aber hey. Ist dann halt ein bestimmter Bezug zur eigenen Geldanlage.
Knolle hat geschrieben: 2. Feb 2024, 09:27 Wie seht ihr eigentlich die Entwicklung der Anleihen im Vergleich zu den Zinsen?
Die Zinsen der Zentralbanken sind weiterhin hoch, aber die Anleihen und auch Kreditzinsen und Tagesgeld geht ja bereits deutlich runter. Spricht ja eigentlich viel für Geldmarktfonds.
Warum das Tagesgeld schon runter ist erschließt sich mir nicht. Anleihen im unteren Laufzeitspektrum sind ja Geldmarkt, also Geldmarkt = Anleihen. Die Verzinsung der längerlaufenden Anleihen spiegelt ja die Markterwartung über die Zinsentwicklung wieder (neben Rezessionserwartungen natürlich, wer eine Rezession erwartet, der kauft natürlich gerne 10y+ Staatsanleihen). Also kommt drauf an was man erwartet und will. Wenn man Geld für 10 Jahre anlegen will, kann man entweder 10y Anleihen kaufen und kennt genau die zukünftige Rendite. Oder man geht in kurzfristige Anleihen/Geldmarkt die noch deutlich höher verzinst sind und gambelt darauf, dass die Zinsen länger hoch bleiben werden als der Markt derzeit einpreist/erwartet. 1 Jahr 4% Zinsen, 9 Jahre 1% Zinsen sind halt schlechter als 10 Jahre 2% Zinsen, weiß man erst danach, wer richtig lag.
Ja das ist klar, aber der Zinssatz ist halt höher als das aktuelle Tagesgeld.
Die credit Agricole ist bisher ein absoluter Rohrkrepierer, was die Abwicklung angeht.
Ich überlege ja, ob ich vielleicht nächstes Jahr in eine Immobilie investieren soll und da ist die Rendite mit dem Geldmarkt relativ sicher bzw der beste Kompromiss aus Flexibilität und Rendite. Wenn im Sommer plötzlich eine Krise eintritt und der Zinssatz auf 0 gesenkt wird, kann man ja immer noch etwas mit dem Geld anfangen.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:23
von GoldenInside
Maxim hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:07
Sonnigesgemüt hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:06
Maxim hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:05 Aber es gibt Leute, die nervös werden wenn sie ihre komplette Altersvorsorge auf einem "Konto" in einer App sehen. Ich kenne auch einige, die denken dass sie dann bei einem Börsencrash verloren sind, weil plötzlich alles weg ist.
Was ist nach jedem Crash passiert? Immer das gleiche. Darum ist es auch so albern in Gold oder so zu gehen.

"Die Rente ist sicher"
Absolut. Man kann das "Risiko" ja auch abfangen, in dem man halt immer für ne gewisse Zeit genügend Cash hält und nicht gezwungen ist, zum Zeitpunkt X Kohle aus dem Depot zu holen.
Finde da die "100 minus Alter"-Faustformel ganz sinnvoll, wenn man eher ängstlich ist. Je älter man wird, bzw. je näher man an die Rente kommt, desto mehr schichtet man von "risikoreichen" Aktien-ETFs in risikoarmes Festgeld/Anleihen um.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:23
von Sonnigesgemüt
Lauch hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:18 Was ist für dich stumpf ETF investieren? Clayz mit einem einzigen MSCI World? Oder gehöre ich mit einer zweistelligen Anzahl an ETFs auch dazu?
Ich würde sagen 3-5
Alles drüber finde ich schon wieder zu viel, aber das ist vermutlich subjektiv.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:23
von clayz
[mention]Lauch[/mention] Ich habe speziell von Leuten geredet, die seit Anfang der Karriere über ETFs die Altersvorsorge betreiben. Die gibt es nicht.

Dazu kommt, dass wenn du 3 Mio. in deinem ETF Depot hast, du auch ein entsprechendes Einkommen hast und auch nicht zu denen gehören wirst,
die sich nach dem Arbeitsende darüber Gedanken machen müssen, dass sie mit der Rente nicht hinkommen.

Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:29
von Lauch
Ich weiß sowieso nicht, warum man Tagesgeld nimmt. Sind halt Retail-Produkte und die sind fast immer scheiße. Der Xtrackers EUR Overnight Rate Swap liefert so viel wie Tagesgeld aus Bulgarien obwohl er quasi risikofrei ist. Und wenn man ein kleines bisschen Kursrisiko akzeptiert (das Kreditrisiko ist minimal), dann kann man auch den ishares € ultrashort bond für noch mehr Verzinsung nehmen.
clayz hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:23 [mention]Lauch[/mention] Ich habe speziell von Leuten geredet, die seit Anfang der Karriere über ETFs die Altersvorsorge betreiben. Die gibt es nicht.

Dazu kommt, dass wenn du 3 Mio. in deinem ETF Depot hast, du auch ein entsprechendes Einkommen hast und auch nicht zu denen gehören wirst,
die sich nach dem Arbeitsende darüber Gedanken machen müssen, dass sie mit der Rente nicht hinkommen.

Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Naja, ich bin schon ein bisschen in der Bubble unterwegs, in der Leute weniger oder nicht mehr arbeiten und von ihrem Kapital leben. Das ist es halt normal siebenstellige Beträge investiert zu haben. Und da sehe ich ganz klar den Fokus auf Einkommen. Bzw ich kenne nach wie vor niemanden, der regelmäßig Kapitalerträge benötigt und die Strategie hat, diese über Verkäufe zu realisieren. Ist halt auch so schwer zu kalkulieren weil man dann so an der Volatilität der Märkte hängt während Dividenden/Zinsen schon ziemlich berechenbar sind. Was ich hingegen öfters sehe ist ein aufgeteiltes Portfolio, zB 1/3 des Portfolios im S&P 500 (oder sogar gehebelt), der Rest generiert hohes Einkommen und Kursgewinne aus dem S&P werden in das Einkommensportfolio rebalanct. Aber das sind nur interne Transaktionen, das Geld zum Leben kommt aus den Income-Investments.
Ist halt etwas anderes, ob man normal arbeitet und nebenher spart oder ob man das Geld zum Leben aus den Investments möchte. Dann hat man plötzlich keinen Bock mehr auf zu viel Volatilität. Volatilität ist nur cool und spannend wenn man das Geld sowieso nicht braucht. Das geht ja mit ETFs auch gut, dafür braucht man keine Einzelwerte.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:48
von clayz
Aber du sagst doch selbst in deiner Bubble :-)
Also sind es ja bewusst nicht die Leute aus der breiten Gesellschaft, die ich oben meine :o

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:49
von labil
Sonnigesgemüt hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:16 Wir hatten doch erst vor paar Tagen diesen Artikel dazu.
Gibt ja auch genug Studien die Belegen dass stumpfes ETF investieren langfristig mind. genauso gut oder sogar noch besser performt als Profis, die 1-2% Ausreißer bestätigen nur die Regel.
das ist der grund, weshalb jack bogle etfs überhauot erst erfunden hat

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 10:53
von Lauch
labil hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:49
Sonnigesgemüt hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:16 Wir hatten doch erst vor paar Tagen diesen Artikel dazu.
Gibt ja auch genug Studien die Belegen dass stumpfes ETF investieren langfristig mind. genauso gut oder sogar noch besser performt als Profis, die 1-2% Ausreißer bestätigen nur die Regel.
das ist der grund, weshalb jack bogle etfs überhauot erst erfunden hat
Index Fonds*
Den ETF hat jemand anderes erfunden. :)
clayz hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:48 Aber du sagst doch selbst in deiner Bubble :-)
Also sind es ja bewusst nicht die Leute aus der breiten Gesellschaft, die ich oben meine :o
Hängt halt davon ab, was man mit seinem Geld machen will. Ob man wirklich ganz normal bis zur Rente arbeiten und es zum Schließen der Rentenlücke nutzen möchte oder ob man früher schon andere Pläne hat, bei denen man wenigstens Teile des Lebensunterhaltes über die Anlagen decken möchte. Wobei auch da die Frage ist, wie viele Leute mit 70 noch Bock haben ihre ETFs zu verkaufen.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 11:06
von Blubbs
Lauch hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:29 Ich weiß sowieso nicht, warum man Tagesgeld nimmt. Sind halt Retail-Produkte und die sind fast immer scheiße. Der Xtrackers EUR Overnight Rate Swap liefert so viel wie Tagesgeld aus Bulgarien obwohl er quasi risikofrei ist. Und wenn man ein kleines bisschen Kursrisiko akzeptiert (das Kreditrisiko ist minimal), dann kann man auch den ishares € ultrashort bond für noch mehr Verzinsung nehmen.
Naja, also ich nehme z.B. Tagesgeld weil ich da sicher weiß, ich hab nun für 6 Monate meine 4% Zinsen und weiß genau was dann rauskommt. Ist halt eine Sicherheit mit so gut wie 0 Risiko (Einlagensicherung deckt zumindest bis 100.000 den Ausfall der Bank ab).
Woher weiß ich denn, wie viel mir der Xtrackers EUR Overnight Rate Swap über die nächsten 6 Monate liefert?
Ich glaube dir gerne, dass man durch Retail Produkte was abgibt, die Bank möchte ja auch verdienen :) möchte das nur besser verstehen.

Re: Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

Verfasst: 2. Feb 2024, 11:12
von Lauch
Blubbs hat geschrieben: 2. Feb 2024, 11:06
Lauch hat geschrieben: 2. Feb 2024, 10:29 Ich weiß sowieso nicht, warum man Tagesgeld nimmt. Sind halt Retail-Produkte und die sind fast immer scheiße. Der Xtrackers EUR Overnight Rate Swap liefert so viel wie Tagesgeld aus Bulgarien obwohl er quasi risikofrei ist. Und wenn man ein kleines bisschen Kursrisiko akzeptiert (das Kreditrisiko ist minimal), dann kann man auch den ishares € ultrashort bond für noch mehr Verzinsung nehmen.
Naja, also ich nehme z.B. Tagesgeld weil ich da sicher weiß, ich hab nun für 6 Monate meine 4% Zinsen und weiß genau was dann rauskommt. Ist halt eine Sicherheit mit so gut wie 0 Risiko (Einlagensicherung deckt zumindest bis 100.000 den Ausfall der Bank ab).
Woher weiß ich denn, wie viel mir der Xtrackers EUR Overnight Rate Swap über die nächsten 6 Monate liefert?
Ich glaube dir gerne, dass man durch Retail Produkte was abgibt, die Bank möchte ja auch verdienen :) möchte das nur besser verstehen.
Naja, beim Overnight Rate Swap hängst du am €STR, der natürlich täglich leicht schwankt aber sich im großen ganzen am Leitzins hängt. Tagesgeldkonten sind ja auch nicht berechenbar, da kann ja auch (mit Ankündigung und etwas Vorlaufzeit) der Zins geändert werden, so leicht ist das ja nicht. Sollten dies Tagesgeldzinsen mal wieder über dem €STR liegen (wie zB bei den Negativzinsen vor einer Weile noch) dann kann man ja immer noch umschichten aber so schnell werden die Zinsen schon nicht fallen.