Dreadlift hat geschrieben: 23. Mär 2023, 13:31
Viel Spaß mit PV und Wind im Winter.
Zu Beginn:
Es ergibt nicht sehr viel Sinn, aus einer Quelle 100% des Strombedarfes zu decken.
Wind ist im Winter effektiver. Solar im Sommer.
Deutschland kann sehr einfach sogar seinen Strombedarf zu 100% aus zum Beispiel Windenergie beziehen.
Deutschland verfügte 2021 über 28.000 Windkraftanlagen.
https://i.imgur.com/rIuwpAL.png
https://i.imgur.com/wYXEhha.png
Man sieht, es gibt mindestens 13.759 Windkraftanlagen, die bereits über 20 Jahre alt sind.
Es gibt sehr häufig die Aussage, dass man noch zehntausende vollständig neue Windkraftanlagen bauen muss, um den Strombedarf Deutschlands decken zu können.
Meine Gegenthese ist, dass man alleine mit Repowering (das Abbauen alter Windkraftanlagen und Aufstellen neuer moderner Anlagen an derselben Stelle) ohne Probleme die dreifache Menge (wenn nicht sogar deutlich mehr) Menge an Strom erzeugen kann.
Der Bedarf von 50-60% des Strombedarfes Deutschlands durch Wind kann alleine durch Repowering alter Anlagen erreicht werden.
Zusammengefasst: Durch Repowering könnte man deutlich mehr Strom erzeugen und gleichzeitig weniger Windkraftanlagen an einer Stelle benötigen als es vor 20 Jahren der Fall war.
Oder genauer wenn laut dem Bundesverband WindEnergie (
https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/) 28.230 Anlagen mit Gesamtleistung von 56.130 MWp an Land installiert sind, bedeutet das (sehr vereinfacht), dass die durchschnittliche Kapazität eines Windrates ca. 1,98 MWp wäre.
Eine Steigerung Faktor 3+ des erzeugten Stroms ist also durchschnittlich möglich. Je nach Alter der Anlage nach Region ist deutlich mehr machbar.
Selbstverständlich gibt es je nach Region Deutschland unterschiedliche Wind-Vollaststunden, deshalb ist die Menge an jährlich erzeugten Stroms unterschiedlich.
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Diese Fortschritte sieht man bei Offshore (Windparks im Ozean) noch extremer.
https://i.imgur.com/lNHClW5.png
Der Offshore-Windpark Amrumbank West (
https://www.rwe.com/der-konzern/laender ... mbank-west) wurde Oktober 2015 vollständig ans Netz angeschlossen.
Mit 80 Turbinen SWT-3,6-120 bzw. 3,6 MWp Windkraftanlagen für ca. 302 MW installierte Leistung.
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Der Offshore-Windpark Kaskasi sollte Ende 2022 vollständig ans Netz angeschlossen werden.
Mit 38 Turbinen SG 8.0-167 DD Flex bzw. 8 MWp bis zu 9 MWp für ca. 342 MW installierte Leistung (sogar mit den ersten vollständig recyclebaren Rotorblättern!)
Das sind die Fortschritte in sieben Jahren.
Auch hier sieht man, dass man mit deutlich weniger Anlagen sogar deutlich mehr Leistung erreichen kann.
15 MWp V236-15.0 MW oder 14 MWp-Anlagen SG 14-222 DD sind bereits auf dem Weg.
Das ist ein Motiv, welches sich durch die gesamte Energiewende zieht.
Im Gegensatz zu Kernkraft entwickelt sich Photovoltaik wie Wind sehr schnell weiter, stürzen in den Kosten sehr schnell und benötigen nicht erst 9-12 Jahre durchschnittlich für einen neuen Reaktor und Jahrzehnte Rückbau.