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Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 03:55
von Knolle
Gurkenplatzer hat geschrieben: 21. Nov 2023, 19:32
In den Sterbeabteilungen dann trotzdem die jährliche Gehaltsrunde gönnen, hohes Gehalt für keine wirkliche Leistung. Das ist der Weg. Oder Betriebsrat werden
Der Traum. Auf der Arbeit dann immer schön Videos gucken und die Urlaubsfotos sortieren.
Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 05:50
von Harun
Knolle hat geschrieben: 22. Nov 2023, 03:55
Gurkenplatzer hat geschrieben: 21. Nov 2023, 19:32
In den Sterbeabteilungen dann trotzdem die jährliche Gehaltsrunde gönnen, hohes Gehalt für keine wirkliche Leistung. Das ist der Weg. Oder Betriebsrat werden
Der Traum. Auf der Arbeit dann immer schön Videos gucken und die Urlaubsfotos sortieren.
oder halt Lilo

Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 06:04
von Knolle
Das ist doch eh Standard
Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 09:57
von Maxim
Bei meinen (größeren) Mittelständlern war es auch völlig normal, dass ca. 50% der Zeit gearbeitet wurde. Es gab dafür ein paar, die eher 120% gearbeitet haben und auch gerne mal dedicated bis 20 Uhr da saßen (meistens die, die hoch wollten und / oder Probleme privat hatten) und manche, die wirklich so gut wie gar nichts gemacht haben. Aber die 50% Auslastung im Schnitt kommen aus auch meiner Erfahrung nach hin. Viele hatten auch einfach nicht mehr Arbeit, weil die Strukturen eben daran angepasst waren. Die Vorgesetzten hatten von vielen Jobs keinen Strahl bzw. waren auch nicht daran interessiert.
Wenn man gut war und wusste, worauf geschaut wird, konnte man bei 50% Leistung sogar glänzen. Wenn man mehr machen wollte, bekam man typische Bullshitprojekte, die seit Jahren im Unternehmen kursierten und entweder nicht umsetzbar waren und / oder politisches Gift. Man stand also tendenziell eher schlechter da wenn es blöd lief.
Was Corona und HO dann halt massiv geändert haben, war dass man die 50% Leerlauf plötzlich vernünftig nutzen konnte. Davor ging das nur, wenn man Interessen nachgehen konnte die am Rechner stattfinden oder die Kaffeeküche toll fand, und so konnte man plötzlich auch mal was erledigen oder sogar trainieren oder sich fortbilden, wenn nix anstand.
Als es dann hieß, alle zurück ins HO, waren die "Guten" halt auf Sicht weg.
Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 09:59
von Certa
Maxim hat geschrieben: 22. Nov 2023, 09:57
Bei meinen (größeren) Mittelständlern war es auch völlig normal, dass ca. 50% der Zeit gearbeitet wurde. Es gab dafür ein paar, die eher 120% gearbeitet haben und auch gerne mal dedicated bis 20 Uhr da saßen (meistens die, die hoch wollten und / oder Probleme privat hatten) und manche, die wirklich so gut wie gar nichts gemacht haben. Aber die 50% Auslastung im Schnitt kommen aus auch meiner Erfahrung nach hin. Viele hatten auch einfach nicht mehr Arbeit, weil die Strukturen eben daran angepasst waren. Die Vorgesetzten hatten von vielen Jobs keinen Strahl bzw. waren auch nicht daran interessiert.
Wenn man gut war und wusste, worauf geschaut wird, konnte man bei 50% Leistung sogar glänzen. Wenn man mehr machen wollte, bekam man typische Bullshitprojekte, die seit Jahren im Unternehmen kursierten und entweder nicht umsetzbar waren und / oder politisches Gift. Man stand also tendenziell eher schlechter da wenn es blöd lief.
Was Corona und HO dann halt massiv geändert haben, war dass man die 50% Leerlauf plötzlich vernünftig nutzen konnte. Davor ging das nur, wenn man Interessen nachgehen konnte die am Rechner stattfinden oder die Kaffeeküche toll fand, und so konnte man plötzlich auch mal was erledigen oder sogar trainieren oder sich fortbilden, wenn nix anstand.
Als es dann hieß, alle zurück ins HO, waren die "Guten" halt auf Sicht weg.
Schön zusammengefasst

Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 11:39
von DerDicke86
Denke auch das 50% im Schnitt schon ganz gut hinkommen (ja, auch bei mir)

Gibt halt bei uns "Kampftage", an denen quasi alle gleichzeitig was wollen und dann die Tage danach an denen außer dem regulären Tagesgeschäft nicht mehr viel läuft.
Wobei vor allem an den Kampftagen auffällt, wer immer entspannt ist und kaum einen Task bearbeitet ("Da hab ich nix mit zu tun...") um dann an den ruhigen Tagen allen zu erzählen, was man denn immer alles machen muss.
Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 11:46
von clayz
Die Illusion einer 100% Auslastung kommt sowieso nur von Leuten, die sich damit brüsten wollen.
Ein Kumpel von mir hat sich nachm Studium jetzt bei der KPMG zum Senior Manager hochgedient und ist vor ein paar Monaten ins private equity gewechselt. Ist ja zusammen mit Strategieberatungen nicht für eine 20h Woche bekannt.
Aber selbst hier meint er, hast du wie überall eben Hochphasen und entspanntere Tage.
Bereiche, die ich mir hier als Dauerbelastung vorstelle sind neben der C Suite und hohen Politikern wohl eher ganz einfach Selbstständige. Mein Onkel mit seinem 50 Mann Betrieb hat mehr Stress als Leute, die bei uns als VP arbeiten. Verdient aber auch mehr.
Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 11:50
von Stewardess
clayz hat geschrieben: 22. Nov 2023, 11:46
Die Illusion einer 100% Auslastung kommt sowieso nur von Leuten, die sich damit brüsten wollen.
Ein Kumpel von mir hat sich nachm Studium jetzt bei der KPMG zum Senior Manager hochgedient und ist vor ein paar Monaten ins private equity gewechselt. Ist ja zusammen mit Strategieberatungen nicht für eine 20h Woche bekannt.
Aber selbst hier meint er, hast du wie überall eben Hochphasen und entspanntere Tage.
Bereiche, die ich mir hier als Dauerbelastung vorstelle sind neben der C Suite und hohen Politikern wohl eher ganz einfach Selbstständige. Mein Onkel mit seinem 50 Mann Betrieb hat mehr Stress als Leute, die bei uns als VP arbeiten. Verdient aber auch mehr.
Selbstständige natürlich und die Branchen, die nach billable hours arbeiten wie Anwälte, WPs, Steuerberater usw.
Da ist das Monitoring auch ein ganz Anderes.
Ich darf hier in meinem IGM Unternehmen meine Teams gar nicht auf Produktivität der einzelnen Mitarbeiter messen, sondern höchstens auf Teamebene.
Das sieht bei den o.G. anders aus.
Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 12:09
von clayz
Jap, kenn ich.
Wobei man durch Jira und/oder Service Now ja doch Metriken erheben kann.
Ist auch so ein offenes Geheimnis, dass sowas im Ernstfall gemacht wird. Dem BR gegenüber kann das natürlich niemand überhaupt

Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 12:14
von mello
Knolle hat geschrieben: 22. Nov 2023, 03:55
Gurkenplatzer hat geschrieben: 21. Nov 2023, 19:32
In den Sterbeabteilungen dann trotzdem die jährliche Gehaltsrunde gönnen, hohes Gehalt für keine wirkliche Leistung. Das ist der Weg. Oder Betriebsrat werden
Der Traum. Auf der Arbeit dann immer schön Videos gucken und die Urlaubsfotos sortieren.
Bist du nicht die letzten Wochen an Langeweile gestorben?

Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 12:21
von Harun
clayz hat geschrieben: 22. Nov 2023, 11:46
Bereiche, die ich mir hier als Dauerbelastung vorstelle sind neben der C Suite und hohen Politikern wohl eher ganz einfach Selbstständige. Mein Onkel mit seinem 50 Mann Betrieb hat mehr Stress als Leute, die bei uns als VP arbeiten. Verdient aber auch mehr.
Ist bei uns (75 MA) nur phasenweise so. Es kommt vor, dass sich einiges ansammelt und mehrere zeitintensive Projekte gleichzeitig laufen.
Wichtig ist, dass Verantwortung abgegeben, vernünftig delegiert und gute Mitarbeiter miteinbezogen werden. Dann lebt es sich auch stressfreier.
Zusätzlich spielt es uns in die Karten, dass wir seit Jahren eine gute Auftragslage haben und noch nie wirkliche Vertriebsarbeit leisten mussten.
Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 13:08
von Knolle
mello hat geschrieben: 22. Nov 2023, 12:14
Knolle hat geschrieben: 22. Nov 2023, 03:55
Gurkenplatzer hat geschrieben: 21. Nov 2023, 19:32
In den Sterbeabteilungen dann trotzdem die jährliche Gehaltsrunde gönnen, hohes Gehalt für keine wirkliche Leistung. Das ist der Weg. Oder Betriebsrat werden
Der Traum. Auf der Arbeit dann immer schön Videos gucken und die Urlaubsfotos sortieren.
Bist du nicht die letzten Wochen an Langeweile gestorben?
Ja

War natürlich etwas Ironie. Aber wenn ich mal 20 Jahre "stressig" gearbeitet habe, kann man dann nochmal 10 Jahre chillen im Konzern

Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 13:21
von Maxim
Harun hat geschrieben: 22. Nov 2023, 12:21
clayz hat geschrieben: 22. Nov 2023, 11:46
Bereiche, die ich mir hier als Dauerbelastung vorstelle sind neben der C Suite und hohen Politikern wohl eher ganz einfach Selbstständige. Mein Onkel mit seinem 50 Mann Betrieb hat mehr Stress als Leute, die bei uns als VP arbeiten. Verdient aber auch mehr.
Ist bei uns (75 MA) nur phasenweise so. Es kommt vor, dass sich einiges ansammelt und mehrere zeitintensive Projekte gleichzeitig laufen.
Wichtig ist, dass Verantwortung abgegeben, vernünftig delegiert und gute Mitarbeiter miteinbezogen werden. Dann lebt es sich auch stressfreier.
Zusätzlich spielt es uns in die Karten, dass wir seit Jahren eine gute Auftragslage haben und noch nie wirkliche Vertriebsarbeit leisten mussten.
Dies. Ein guter Kumpel von mir hat ne Schlosserei mit irgendwas um die 20 Mann und ist seit Jahren nur am Malochen, auch am Wochenende.
Es macht ihm aber auch keiner Recht bzw. sind alle anderen in seinen Augen halt Idioten, also macht er alles selber. Der ballert easy 70 Stunden.
Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 17:15
von dutty
Klingt für mich eher nach nichts abgeben können, hab ich aber auch erst im letzten halben Jahr gelernt. In meiner neuen Stelle wäre das gar nicht anders möglich.
Re: Rund um die Arbeit / der große Job-Thread
Verfasst: 22. Nov 2023, 18:06
von Piotr
clayz hat geschrieben: 22. Nov 2023, 11:46
Die Illusion einer 100% Auslastung kommt sowieso nur von Leuten, die sich damit brüsten wollen.
Ein Kumpel von mir hat sich nachm Studium jetzt bei der KPMG zum Senior Manager hochgedient und ist vor ein paar Monaten ins private equity gewechselt. Ist ja zusammen mit Strategieberatungen nicht für eine 20h Woche bekannt.
Aber selbst hier meint er, hast du wie überall eben Hochphasen und entspanntere Tage.
Bereiche, die ich mir hier als Dauerbelastung vorstelle sind neben der C Suite und hohen Politikern wohl eher ganz einfach Selbstständige. Mein Onkel mit seinem 50 Mann Betrieb hat mehr Stress als Leute, die bei uns als VP arbeiten. Verdient aber auch mehr.
Ziel bei uns ist 93% Produktivität, dazu zählt aber auch Schulung.
Was nicht dazu zählt sind logsicherweise Pläuschchen, aber auch interne Meetings (über die man keine Kontrolle hat)
Es gibt Zeiten mit 100% Produktivität oder auch mehr (Überstunden oder bei verkauftem Tagessatz andere Themen zusätzlich bearbeitet)
Realistisch sind aber so um die 70-80%.
Ich bin einer der Laberköpfe, dadurch aber auch sehr gute Kundenbeziehungen und internes Standing obwohl ich kein "Highperformer" bin.
100% Auslastung heißt aber auch nicht unbedingt dass es negativer Stress ist.
Ich empfand es bislang immer belastender zu wenig zu tun zu haben.
Bei Selbstständigen gibt's ja genügend die von 40h und 30 Tagen Urlaub nur träumen können.
Alleine in einem Dönerladen haste (selbst mit Mitarbeitern) oft immer noch 70h oder mehr