https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 9d611f33d6
"Militärische Abschreckung
Politologe Herfried Münkler rät Europa zur atomaren Aufrüstung
»Wir brauchen einen gemeinsamen Koffer mit rotem Knopf«: Aus Sicht des renommierten Politologen Herfried Münkler sollte Europa ein Arsenal mit Nuklearwaffen aufbauen – auch als Schutz vor Wladimir Putin.
Ein neues Wettrüsten hat nach Ansicht Herfried Münklers längst begonnen. In einem Interview mit der »Stern« hat der renommierte Berliner Politologe nun dargelegt, welche Folgen er daraus ableitet. Münkler sprach über eine neue Weltordnung und brachte dabei die Möglichkeit europäischer Atombomben ins Spiel.
Münkler fordert in dem Interview, Europa mit Nuklearwaffen aufzurüsten, um besser vor Kriegen geschützt zu sein. »Europa muss atomare Fähigkeiten aufbauen«, sagte er dem Blatt. »Die Briten haben zwar Atom-U-Boote, Frankreich die Bombe, aber werden sie die wirklich einsetzen, um Litauen oder Polen zu schützen? Das darf man aus Sicht des Kreml bezweifeln. Wir brauchen einen gemeinsamen Koffer mit rotem Knopf, der zwischen großen EU-Ländern wandert.«
Ukraine als abschreckendes Beispiel
Längst sei eine Aufrüstungsspirale in Gang, der sich Europa nicht entziehen könne. »Die Ukraine hat nach dem Budapester Memorandum ihre Atomwaffen an Russland abgetreten, für das amerikanische, britische und russische Versprechen, die Grenzen der Ukraine zu schützen«, sagte er. Die Erfahrung zeige, dass solch ein Vertrag nichts wert sei. Atomare Aufrüstung sei nötig, »damit die Europäer sich künftig nicht dauernd von Putin treiben lassen«.
Nur »bis an die Zähne bewaffnet« sei man unangreifbar, sagte Münkler unter Verweis auf die Politik des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un. »Das ist der Grund, warum auch die iranischen Mullahs die Bombe haben wollen. Und wenn die sie haben, will Saudi-Arabien auch eine. Und als Nächstes kämen die Türken. Putins Ukrainekrieg hat die Politik der Nichtverbreitung von Atomwaffen desavouiert.«
Münkler sagte, über atomare Aufrüstung könne nicht »mal eben auf einem Nato-Gipfel« entschieden werden. »Es ist eher ein Projekt für die nächsten 20 Jahre.«"
Dem ist leider so.. aber realisiert wurde das bei den entsprechenden Entscheidern noch nicht. Sieht man zB an der nach wie vor verschleppten Zeitenwende von Herrn Scholz.