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Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 7. Sep 2023, 21:19
von Arjen
Certa hat geschrieben: 7. Sep 2023, 16:43
SiAp hat geschrieben: 7. Sep 2023, 16:28 Ich wollte bewusst keine Diskussion lostreten über Vergütungen bei bestimmten Berufsgruppen, da mir die Ungerechtigkeit durchaus bewusst ist und ich selbst diverse Privilegien genieße.
Ich finde diese gesellschaftliche Diskussion und Debatte ist längst überfällig und auch ich bin äußerst privilegiert. Ich hoffe das der zukünftige Mangel an personellen Kapazitäten dazu führt, dass gewisse Berufsgruppen sich emanzipieren können und entsprechende Forderungen durchsetzen.

Vielleicht erwirtschaften manche Branchen auch einfach nicht genug um einen höheren Lohn zu gewährleisten

Gehe jetzt von einer Arbeit aus wo man ein Produkt oder Dienstleistung bereitstellt und der Betrieb dich bezahlt so gut es (hoffentlich) möglich ist

Das Geld muss ja erstmal da sein

Arbeite in einer relativ kleinen Klitsche (Bäckerhandwerk) , mache das auch relativ gerne aber mir ist bewusst das ich hierdurch wahrscheinlich nicht besonders wohlhabend werde

Ohne die ganze Zuschläge für Nacht und Sonntagsarbeit wäre das ein ganz schönes Trauerspiel

Ist schon ein recht anstrengender Beruf, aber das ist für die Bezahlung natürlich recht irrelevant

Branche hat recht starke Nachwuchsprobleme, was auch verständlich ist in meinen Augen

Warum sollte man heutzutage für einen höchstens mittelmäßigen Lohn dauerhaft nachts und am Wochenende arbeiten

Überstunden (bezahlt) fast schon die Regel

Spreche jetzt nur von meinen Erfahrungen, durchaus möglich das große gut besetzte Betriebe Arbeitszeiten besser geregelt kriegen und die Bezahlung etwas besser ist

Kann von meinem Lohn aber relativ gut leben, fühle mich aber nicht überbezahlt für das was ich leiste

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:07
von Piotr
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Arjen hat geschrieben: 7. Sep 2023, 21:19
Certa hat geschrieben: 7. Sep 2023, 16:43
SiAp hat geschrieben: 7. Sep 2023, 16:28 Ich wollte bewusst keine Diskussion lostreten über Vergütungen bei bestimmten Berufsgruppen, da mir die Ungerechtigkeit durchaus bewusst ist und ich selbst diverse Privilegien genieße.
Ich finde diese gesellschaftliche Diskussion und Debatte ist längst überfällig und auch ich bin äußerst privilegiert. Ich hoffe das der zukünftige Mangel an personellen Kapazitäten dazu führt, dass gewisse Berufsgruppen sich emanzipieren können und entsprechende Forderungen durchsetzen.

Vielleicht erwirtschaften manche Branchen auch einfach nicht genug um einen höheren Lohn zu gewährleisten

Gehe jetzt von einer Arbeit aus wo man ein Produkt oder Dienstleistung bereitstellt und der Betrieb dich bezahlt so gut es (hoffentlich) möglich ist

Das Geld muss ja erstmal da sein

Arbeite in einer relativ kleinen Klitsche (Bäckerhandwerk) , mache das auch relativ gerne aber mir ist bewusst das ich hierdurch wahrscheinlich nicht besonders wohlhabend werde

Ohne die ganze Zuschläge für Nacht und Sonntagsarbeit wäre das ein ganz schönes Trauerspiel

Ist schon ein recht anstrengender Beruf, aber das ist für die Bezahlung natürlich recht irrelevant

Branche hat recht starke Nachwuchsprobleme, was auch verständlich ist in meinen Augen

Warum sollte man heutzutage für einen höchstens mittelmäßigen Lohn dauerhaft nachts und am Wochenende arbeiten

Überstunden (bezahlt) fast schon die Regel

Spreche jetzt nur von meinen Erfahrungen, durchaus möglich das große gut besetzte Betriebe Arbeitszeiten besser geregelt kriegen und die Bezahlung etwas besser ist

Kann von meinem Lohn aber relativ gut leben, fühle mich aber nicht überbezahlt für das was ich leiste
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Es scheinen halt die Margen dort auch entsprechend da zu sein.
Wird sich erst ändern wenn die Nachfrage im Ausland stark abnimmt oder die Inlandsnachfrage aufgrund der hohen Preise dann ebenso zurückgeht.
Gleichzeitig fließen aber beispielsweise in der Automobilbranche ja auch viele Subventionen bzw. allgemein staatliche Gelder, oder?

Sowas wie Bäckereien haben es halt schwer. Wieso soll jemand 1€ für ein Brötchen bezahlen wenn es im Aldi 19ct kostet?
Wird dann halt noch mehr zum Luxusprodukt und der Bäcker wird eher zum Restaurant/Café

Dieses "Schießen" teilweise gegen Bürojobs oder oft besonders Controller ist aber auch oft undifferenziert.
Controlling heißt ja nicht nur irgendwas in Excel rumschieben und Reports erstellen.
Und wenn es ein Problem in der IT oder im ERP System gibt dann gehen zeitkritische Zahlungen in Millionenhöhe mal nicht raus oder Mitarbeiter in der Produktion können nicht arbeiten.
Standard ist aber ja eh dass du dann jemand externes hast der sich drum kümmert und nicht seit 15 Uhr im Schwimmbad ist :guenni:

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:11
von Maxim
Das Problem ist gut erforscht und die Gründe offensichtlich. Deutschland ist seit den 90ern immer mehr zu einem Niedriglohnland geworden, bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung.

Entwicklung Löhne vs Produktivität:

[spoil]Bild

Bild[/spoil]

Mehr Produktivität bei beinahe gleichbleibenden Löhnen, da muss doch irgendwo mehr Geld gelandet sein oder?

Klar:

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Wir haben massive Ungleichheit bei den Einkommen, wachsend. Dadurch werden auch die Vermögen immer ungleicher, weil es mit Vermögen leichter ist weiteres aufzubauen als wenn man mit seinem Gehalt gerade so über die Runden kommt. Wir haben hier immer größere Vermögen. Und was wird in DE stärker besteuert und abgabenbelastet? Klar, Einkommen lol! :clown:

Die Gehälter sind einfach zu niedrig bzw. werden die unteren 70% zu stark belastet, wie soll der Markt das bitte regeln?

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:14
von Certa
Maxim hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:11 Das Problem ist gut erforscht und die Gründe offensichtlich. Deutschland ist seit den 90ern immer mehr zu einem Niedriglohnland geworden, bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung.

Entwicklung Löhne vs Produktivität:

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Mehr Produktivität bei beinahe gleichbleibenden Löhnen, da muss doch irgendwo mehr Geld gelandet sein oder?

Klar:

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Wir haben massive Ungleichheit bei den Einkommen, wachsend. Dadurch werden auch die Vermögen immer ungleicher, weil es mit Vermögen leichter ist weiteres aufzubauen als wenn man mit seinem Gehalt gerade so über die Runden kommt. Wir haben hier immer größere Vermögen. Und was wird in DE stärker besteuert und abgabenbelastet? Klar, Einkommen lol! :clown:

Die Gehälter sind einfach zu niedrig bzw. werden die unteren 70% zu stark belastet, wie soll der Markt das bitte regeln?
So sieht es leider aus.

Gleichzeitig bringt Vermögen auch erheblich politische Einflussnahme mit sich.

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:23
von GoldenInside
Maxim hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:11 Das Problem ist gut erforscht und die Gründe offensichtlich. Deutschland ist seit den 90ern immer mehr zu einem Niedriglohnland geworden, bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung.

Entwicklung Löhne vs Produktivität:

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Mehr Produktivität bei beinahe gleichbleibenden Löhnen, da muss doch irgendwo mehr Geld gelandet sein oder?

Klar:

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Wir haben massive Ungleichheit bei den Einkommen, wachsend. Dadurch werden auch die Vermögen immer ungleicher, weil es mit Vermögen leichter ist weiteres aufzubauen als wenn man mit seinem Gehalt gerade so über die Runden kommt. Wir haben hier immer größere Vermögen. Und was wird in DE stärker besteuert und abgabenbelastet? Klar, Einkommen lol! :clown:

Die Gehälter sind einfach zu niedrig bzw. werden die unteren 70% zu stark belastet, wie soll der Markt das bitte regeln?
Aber Steuern auf Vermögen führen doch dazu, dass Oma Erna ihr Häuschen von 1965 verliert!!!!

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:26
von Sonnigesgemüt
GoldenInside hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:23
Maxim hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:11 Das Problem ist gut erforscht und die Gründe offensichtlich. Deutschland ist seit den 90ern immer mehr zu einem Niedriglohnland geworden, bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung.

Entwicklung Löhne vs Produktivität:

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Mehr Produktivität bei beinahe gleichbleibenden Löhnen, da muss doch irgendwo mehr Geld gelandet sein oder?

Klar:

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Wir haben massive Ungleichheit bei den Einkommen, wachsend. Dadurch werden auch die Vermögen immer ungleicher, weil es mit Vermögen leichter ist weiteres aufzubauen als wenn man mit seinem Gehalt gerade so über die Runden kommt. Wir haben hier immer größere Vermögen. Und was wird in DE stärker besteuert und abgabenbelastet? Klar, Einkommen lol! :clown:

Die Gehälter sind einfach zu niedrig bzw. werden die unteren 70% zu stark belastet, wie soll der Markt das bitte regeln?
Aber Steuern auf Vermögen führen doch dazu, dass Oma Erna ihr Häuschen von 1965 verliert!!!!
Bitte weniger Polemik, man könnte das hier schon Fair gestalten, aber offenischtlich hat man daran kein Interesse.

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:26
von Certa
GoldenInside hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:23
Maxim hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:11 Das Problem ist gut erforscht und die Gründe offensichtlich. Deutschland ist seit den 90ern immer mehr zu einem Niedriglohnland geworden, bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung.

Entwicklung Löhne vs Produktivität:

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Mehr Produktivität bei beinahe gleichbleibenden Löhnen, da muss doch irgendwo mehr Geld gelandet sein oder?

Klar:

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Wir haben massive Ungleichheit bei den Einkommen, wachsend. Dadurch werden auch die Vermögen immer ungleicher, weil es mit Vermögen leichter ist weiteres aufzubauen als wenn man mit seinem Gehalt gerade so über die Runden kommt. Wir haben hier immer größere Vermögen. Und was wird in DE stärker besteuert und abgabenbelastet? Klar, Einkommen lol! :clown:

Die Gehälter sind einfach zu niedrig bzw. werden die unteren 70% zu stark belastet, wie soll der Markt das bitte regeln?
Aber Steuern auf Vermögen führen doch dazu, dass Oma Erna ihr Häuschen von 1965 verliert!!!!
Finde es auch immer lustig, wie Oma Erna bei dieser Diskussion aus der Kiste gezaubert wird. Bei anderen Themen wie der Gesundheitsversorgung oder der Rente interessiert Oma Erna auf einmal niemanden mehr.

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:27
von Lauch
Vermögen wird doch sowieso schon besteuert, über die Kapitalertragssteuer. Gerade in Zeiten hoher Inflation, in der Scheingewinne ebenso besteuert werden.
Die Steuern auf Einkommen sollten sinken und nicht noch zusätzlich irgendwelche bescheuerten Vermögenssteuern etablieren, die sowieso wie immer nur die Leute treffen, die ihr Vermögen nicht so einfach retten können.

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:29
von Certa
Lauch hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:27 Vermögen wird doch sowieso schon besteuert, über die Kapitalertragssteuer. Gerade in Zeiten hoher Inflation, in der Scheingewinne ebenso besteuert werden.
Die Steuern auf Einkommen sollten sinken und nicht noch zusätzlich irgendwelche bescheuerten Vermögenssteuern etablieren, die sowieso wie immer nur die Leute treffen, die ihr Vermögen nicht so einfach retten können.
Ohne eine belastbare Quelle zur Hand zu haben, bezweifle ich dass ein Großteil der deutschen Vermögen Kapitalertragssteuer generiert.

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:38
von Piotr
Muss man halt hoch genug ansetzen.
Es ist für die Gesellschaft kaum von Vorteil wenn Vermögen derart ungleich verteilt sind.

Im schlimmsten Fall sorgt man dafür dass dann an die Mittelschicht rangegangen wird

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:46
von Lauch
Certa hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:29
Lauch hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:27 Vermögen wird doch sowieso schon besteuert, über die Kapitalertragssteuer. Gerade in Zeiten hoher Inflation, in der Scheingewinne ebenso besteuert werden.
Die Steuern auf Einkommen sollten sinken und nicht noch zusätzlich irgendwelche bescheuerten Vermögenssteuern etablieren, die sowieso wie immer nur die Leute treffen, die ihr Vermögen nicht so einfach retten können.
Ohne eine belastbare Quelle zur Hand zu haben, bezweifle ich dass ein Großteil der deutschen Vermögen Kapitalertragssteuer generiert.
Das bedeutet dann aber wohl auch, dass die Vermögen erstmal nur fiktiv sind. Eine Milliarde in Aktien ist halt auch nur eine MIlliarde wert, wenn sie mir jemand konkret abkauft. Das ist dann auch ein steuerliches Event, bei dem Kapitalertragssteuer anfällt. Bis dahin kann das Vermögen nur geschätzt werden und könnte uU beträchtlich niedriger sein.,

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 11:59
von GoldenInside
Piotr hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:38 Muss man halt hoch genug ansetzen.
Es ist für die Gesellschaft kaum von Vorteil wenn Vermögen derart ungleich verteilt sind.

Im schlimmsten Fall sorgt man dafür dass dann an die Mittelschicht rangegangen wird
SPD und Grüne wollten 1% Vermögenssteuer ab 2 Mio Vermögen, die Grenze war den meisten aber zu niedrig…

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 12:01
von Certa
GoldenInside hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:59
Piotr hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:38 Muss man halt hoch genug ansetzen.
Es ist für die Gesellschaft kaum von Vorteil wenn Vermögen derart ungleich verteilt sind.

Im schlimmsten Fall sorgt man dafür dass dann an die Mittelschicht rangegangen wird
SPD und Grüne wollten 1% Vermögenssteuer ab 2 Mio Vermögen, die Grenze war den meisten aber zu niedrig…
Waren es nicht sogar 2 Mio pro Person, also 4 Mio. Bei einer gemeinsam bewohnten Immobilien?

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 12:02
von Lauch
Und die Inflation ist nicht genug Vermögenssteuer?

Re: Rund ums Geld (Was verdient ihr netto und gebt ihr aus?)

Verfasst: 8. Sep 2023, 12:05
von GoldenInside
Certa hat geschrieben: 8. Sep 2023, 12:01
GoldenInside hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:59
Piotr hat geschrieben: 8. Sep 2023, 11:38 Muss man halt hoch genug ansetzen.
Es ist für die Gesellschaft kaum von Vorteil wenn Vermögen derart ungleich verteilt sind.

Im schlimmsten Fall sorgt man dafür dass dann an die Mittelschicht rangegangen wird
SPD und Grüne wollten 1% Vermögenssteuer ab 2 Mio Vermögen, die Grenze war den meisten aber zu niedrig…
Waren es nicht sogar 2 Mio pro Person, also 4 Mio. Bei einer gemeinsam bewohnten Immobilien?
Vermutlich, kann dazu aber nichts finden.