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clayz hat geschrieben: 2. Apr 2023, 19:51 Wie in jedem Land. Sich möglichst anpassen, sich bewusst machen, dass man zu Gast ist und keine Ansprüche gegen und v.a. nicht mir "bei uns daheim ist das aber besser ankommen".

Diese Einstellung haben die Deutschen, die hier in Spanien sind größtenteils auch gepachtet, manchmal echt zum Kotzen.

ComebackGirl hat geschrieben: 2. Apr 2023, 19:43 Ich finde das Thema auch sehr spannend. Wie sollte man sich denn als Deutscher in der Schweiz verhalten, um akzeptiert zu werden? Gibt es irgendwelche Tipps?

Schwierig zu beantworten... eigentlich gibt es keine Tipps, ausser erst höflich zu sein und nicht rumzupoltern.
Höflichkeit ist dem Schweizer extrem wichtig. Hier wird (ausser in den grossen Städten) sehr viel gegrüsst. Begegnet man einem Wanderer im Wald dann grüsst man.
E-Mails z.B. beginnen oft mit einer Frage nach dem Befinden oder wenn man z.B. weiss derjenige war im Urlaub, dann fragt man ob er gut erholt ist.
Zieht man neu ein, veranstaltet man einen Apero (Abendumtrunk) mit den Nachbarn (auf der Einladung gibt man Beginn und Ende an

). Gibt es einen Verein im Dorf dann sollte man da eintreten. Es wird erwartet, dass man sich einbringt.
Es sind eher Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.

Die Deutschenfeindlichkeit äussert sich wenn auch eher unterschwellig und weniger oft laut. "Schiiss dütsche" auf dem Briefkasten ist eher die Ausnahme.

Bei uns in der Strasse ist Halteverbot auf der Fahrbahn, obwohl es eine kleine Nebenstrasse ist, jetzt ist es so, dass die schweizer Nachbarn keine Busse erhalten, wenn mal einer trotzdem parkiert, die Deutschen aber schon...

Andersrum stand mit uns im Bauamt schon mal ein Deutscher am Schalter, der wedelte mit der Bauverordnung seiner deutschen Heimat rum, weil ihm das Baureglement hier nicht gefiel.

Auf den Dörfern wird viel geknüngelt. Da bespricht der Urs mit dem Ueli dann in der Beiz was er wie machen möchte. Und wenn man Bauer ist, dann hat man quasi Narrenfreiheit.

Sehr interessanter Beitrag, Bina, muss ich mir merken

Haben die Schweizer eigentlich auch Vorbehalte gegenüber Österreichern, wo wir schon beim Thema sind?

TheMoonDog hat geschrieben: 3. Apr 2023, 09:06 Sehr interessanter Beitrag, Bina, muss ich mir merken

Haben die Schweizer eigentlich auch Vorbehalte gegenüber Österreichern, wo wir schon beim Thema sind?

Ich meine es sind weniger als bei Deutschen.
Vor allem kommt es extrem darauf an wo man lebt und mit wem man sozialen Kontakt hat. Wir haben durch Job und Bildung einen ziemlich weitläufigen Bekanntenkreis (quasi vom einfachen Bauern bis zum CEO Big4), da merkt man schon eher Unterschiede. Die Akademikerblase ist sehr homogen weltoffen, viele haben da auch schon selber im Ausland gelebt, die eher einfach gestrickten Bekannten zeigen eher mal Tendenzen zur Abgrenzung.

Masthuhn hat geschrieben: 2. Apr 2023, 19:23 Bei mir sind es nahezu die gleichen Gründe die jck aufgezählt hat.
Bin Handwerksmeister, reich werde ich also eh nicht

Alles richtig gemacht

Wir hatten letztens einen call mit einem Schweizer Treuhänder und die Freundlichkeit hat mir fast weh getan

Bina hat geschrieben: 3. Apr 2023, 09:00
ComebackGirl hat geschrieben: 2. Apr 2023, 19:43 Ich finde das Thema auch sehr spannend. Wie sollte man sich denn als Deutscher in der Schweiz verhalten, um akzeptiert zu werden? Gibt es irgendwelche Tipps?
Schwierig zu beantworten... eigentlich gibt es keine Tipps, ausser erst höflich zu sein und nicht rumzupoltern.
Höflichkeit ist dem Schweizer extrem wichtig. Hier wird (ausser in den grossen Städten) sehr viel gegrüsst. Begegnet man einem Wanderer im Wald dann grüsst man.
E-Mails z.B. beginnen oft mit einer Frage nach dem Befinden oder wenn man z.B. weiss derjenige war im Urlaub, dann fragt man ob er gut erholt ist.
Zieht man neu ein, veranstaltet man einen Apero (Abendumtrunk) mit den Nachbarn (auf der Einladung gibt man Beginn und Ende an ). Gibt es einen Verein im Dorf dann sollte man da eintreten. Es wird erwartet, dass man sich einbringt.
Es sind eher Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.

Die Deutschenfeindlichkeit äussert sich wenn auch eher unterschwellig und weniger oft laut. "Schiiss dütsche" auf dem Briefkasten ist eher die Ausnahme.
Bei uns in der Strasse ist Halteverbot auf der Fahrbahn, obwohl es eine kleine Nebenstrasse ist, jetzt ist es so, dass die schweizer Nachbarn keine Busse erhalten, wenn mal einer trotzdem parkiert, die Deutschen aber schon...
Andersrum stand mit uns im Bauamt schon mal ein Deutscher am Schalter, der wedelte mit der Bauverordnung seiner deutschen Heimat rum, weil ihm das Baureglement hier nicht gefiel.

Auf den Dörfern wird viel geknüngelt. Da bespricht der Urs mit dem Ueli dann in der Beiz was er wie machen möchte. Und wenn man Bauer ist, dann hat man quasi Narrenfreiheit.

Vielen Dank für die Einblicke. So etwas wie mit dem Umtrunk beim Einzug muss einem gesagt werden. So etwas wäre für mich kein übliches Verhalten. Ich bin schon erschrocken, als einmal neue Nachbarn bei mir abends geklingelt haben, um sich vorzustellen. Was wollen die von mir, war mein erster Gedanke

Das wäre bei mir auch so. Am besten keinem begegnen

Bina hat geschrieben: 3. Apr 2023, 09:00
ComebackGirl hat geschrieben: 2. Apr 2023, 19:43 Ich finde das Thema auch sehr spannend. Wie sollte man sich denn als Deutscher in der Schweiz verhalten, um akzeptiert zu werden? Gibt es irgendwelche Tipps?
"... da bespricht der Urs mit dem Ueli..."

wenn dann noch der Reto und der Beat vorbekommen, dann wirds wirklich interessant

ELPocoLoco hat geschrieben: 2. Apr 2023, 18:26 Der Bruder meiner Freundin ist wieder zurück, er meinte er ihm wurde es direkt weiß gemacht, dass er unerwünscht ist. Aussagen wie: "Ez ham die a an deutschen"...

Erlebe hier in Franken schlimmeres, wenn ich mich mit Leuten aus der Nachbarstadt unterhalte

ELPocoLoco hat geschrieben: 2. Apr 2023, 20:08
clayz hat geschrieben: 2. Apr 2023, 19:51 Wie in jedem Land. Sich möglichst anpassen, sich bewusst machen, dass man zu Gast ist und keine Ansprüche gegen und v.a. nicht mir "bei uns daheim ist das aber besser ankommen".
Diese Einstellung haben die Deutschen, die hier in Spanien sind größtenteils auch gepachtet, manchmal echt zum Kotzen.

Gibts leider zu oft das Leute sich der Anpassung verweigern und das alte was man vorher in seinem Land hatte auch komplett wieder im neuen haben will. Bis zu einem gewissen Grad ist das ja verstaendlich aber man darf halt nie vergessen man ist immer noch zu Gast in einem Land. Sei man nun Tourist oder wie wir eingewandert.
Dann kann man auch nicht Akzeptanz verlangen.

Da muss ich auch direkt mal auf mich schauen, nach 3,5Jahren spreche ich immer noch kein CZ, auch nicht wirklich gut.

Comeback_Kid hat geschrieben: 4. Apr 2023, 12:45
ELPocoLoco hat geschrieben: 2. Apr 2023, 18:26 Der Bruder meiner Freundin ist wieder zurück, er meinte er ihm wurde es direkt weiß gemacht, dass er unerwünscht ist. Aussagen wie: "Ez ham die a an deutschen"...
Erlebe hier in Franken schlimmeres, wenn ich mich mit Leuten aus der Nachbarstadt unterhalte

Naja ihr Franken seid ja eh "anders" (Grüße von nem Oberpfälzer) *lul*

ELPocoLoco hat geschrieben: 4. Apr 2023, 15:24
Comeback_Kid hat geschrieben: 4. Apr 2023, 12:45
ELPocoLoco hat geschrieben: 2. Apr 2023, 18:26 Der Bruder meiner Freundin ist wieder zurück, er meinte er ihm wurde es direkt weiß gemacht, dass er unerwünscht ist. Aussagen wie: "Ez ham die a an deutschen"...
Erlebe hier in Franken schlimmeres, wenn ich mich mit Leuten aus der Nachbarstadt unterhalte
Naja ihr Franken seid ja eh "anders" (Grüße von nem Oberpfälzer) *lul*

Da stimme ich jetzt mal voll zu

Ich bin auch aus der Oberpfalz

Woher genau?

Neumarkt. Und du?

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