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"SPD in Mecklenburg-Vorpommern spielt hohe AfD-Umfragewerte herunter
Laut einer Umfrage würde die AfD in Mecklenburg-Vorpommern derzeit stärkste Kraft, die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig rutscht dagegen ab. Die Sozialdemokraten verweisen nun auf den »bundesweiten Trend«.
Vor ziemlich genau zwei Jahren, nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 26. September 2021, führte kein Weg an der SPD vorbei. Mit Manuela Schwesig konnte die Partei massive Zugewinne einfahren, holte 39,6 Prozent der Stimmen und konnte zusammen mit der Linken eine rot-rote Koalition bilden. Nun jedoch legt eine Umfrage im Auftrag des NDR nahe, dass der Höhenflug der SPD schon wieder vorüber ist.
Wie aus der repräsentativen Sonntagsfrage des Instituts Infratest dimap für den Sender hervorgeht, wäre die SPD mit 23 Prozent inzwischen wohl nur noch zweitstärkste Kraft – mit deutlichem Abstand hinter der AfD. Diese liegt demnach bei 32 Prozent. Für die Rechtsaußen wäre es fast eine Verdopplung des Wahlergebnisses von 2021. Auch die CDU verbessert sich den Umfragewerten zufolge auf 18 Prozent, nach rund 13 Prozent bei der Landtagswahl.
»Umfragen sind keine Wahlen«
Bei der SPD ist man nun bemüht, die Umfrageergebnisse herunterzuspielen – und verweist nach Berlin. »Die Umfrage zeigt klar den bundesweiten Trend, in dem die Ampelparteien verlieren und die AfD zulegt«, teilte SPD-MV-Generalsekretär Julian Barlen bereits am Dienstag auf X, ehemals Twitter, mit. Die Stimmung auf Bundesebene schlage sich auf den Trend in MV nieder. »Umfragen sind aber keine Wahlen«, so Barlen. »Die Menschen machen sich angesichts der Krisen und Veränderungen Sorgen und verspüren große Unzufriedenheit. Das nehmen wir sehr ernst!«
Die AfD interpretiert das Umfrageergebnis derweil bereits als »politisches Erdbeben in MV«. »Frau Schwesig rennen die Leute weg und die AfD ist mit Abstand stärkste Kraft«, sagte der AfD-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Leif-Erik Holm. Die Bürger hätten »die Nase gestrichen voll von der Schwesig-Regierung, die insbesondere das drängende Migrationsproblem nicht im Geringsten angeht.«
Linke rutscht nur leicht ab
Auch die Linke müsste der Umfrage zufolge leichte Verluste hinnehmen, käme mit acht Prozent aber wohl weiter sicher in den Landtag. »Die Umfrageergebnisse sind für uns nicht zufriedenstellend«, teilten die beiden Landesvorsitzenden Vanessa Müller und Peter Ritter mit. Die gesunkenen Zustimmungswerte für die rot-rote Koalition im Land seien für die Partei Anlass, »die Probleme im Land weiterhin konsequent anzupacken und in einem breiten Dialog mit den Einwohnerinnen und Einwohnern unseres Bundeslandes abzustimmen«.Die Partei richtete bei der Aufnahme Asylsuchender auch einen Appell nach Berlin. »Wir fordern von der Ampel in Berlin umgehend, dass sie bessere Voraussetzungen für menschenwürdige Unterbringung, soziale Betreuung und Integration schafft«, forderten Müller und Ritter.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Auch der Zeitpunkt der nächsten Wahl in Mecklenburg-Vorpommern liegt noch in weiter Ferne: Voraussichtlich wird im Herbst 2026 ein neuer Landtag gewählt. "
Bundesweiter "Trend"... so so